Ein langer Schultag ist endlich vorbei. Erleichtert gehe ich aus dem Zimmer. Schnell noch die Sachen packen und dann geht es mit dem Fahrrad nach Hause.
Draussen scheint die Sonne, die sich schon langsam gegen das Ende des Tages neigt. Ich fahre los und spüre wie die Sonnenstrahlen leicht auf meinem Gesicht spielen. Voller Genuss schliesse ich kurz die Augen um diese Liebkosung der Sonne noch intensiver zu spüren. Dabei atme ich die saubere, warme Luft durch die Nase ein bis tief in die Lungen hinein. Der Wind streichelt meine nackten Armen mit seinem sanften Luftzug, der während dem Fahren über meinen Körper schleicht.
Ein kurzer Moment des unendlichen Glücks, langsam atme ich die wundervolle Luft wieder zum Mund aus bis die Lunge völlig leer ist.
Erneut atme ich tief ein, während die Sonnenstrahlen mein Gesicht weiterhin liebkosen. Der Wind hüllt mich in seinen sanften Hauch ein und ich fühle mich von den Beiden begleitet hinein ins Paradies.
Plötzlich verschwindet die Sonne, die Bäume der Allee schirmen sie ab. Langsam scheine ich wieder in die Realität zurück zu gelangen. Doch der Wind hält mich noch immer wohl behütend in seinen Armen.
Häuser, Autos, einfach alles zeiht an mir unbemerkt vorbei. Die Sonnenstrahlen dringen wieder zu mir hin, ziehen mich wieder hinein in das Paradies. Mit jedem Atemzug lächle ich mehr. Schatten, Traurigkeit und Müdigkeit spüre ich immer weniger. Bis ich nur noch im Spiel mit der Sonne und dem Wind dahin treibe.

(© Nicole Abgottspon)